Auberginen ausgeizen | Anleitung | Geiztriebe | Auberginenpflanze

Auberginen ausgeizen: So geht es richtig! (Anleitung & Tipps)

Du hast Auberginen im Garten und stehst vor deiner Auberginenpflanze und fragst dich, ob du wirklich zur Schere greifen musst. Auberginen ausgeizen wirkt auf den ersten Blick logisch, weil man es von Tomaten kennt. Doch bei der Aubergine sieht das Ganze etwas anders aus, und die Antwort ist nicht immer eindeutig. Muss man Auberginen ausgeizen, oder ist es am Ende besser, die Pflanze wachsen zu lassen und nur minimal einzugreifen?

In diesem Beitrag klären wir genau das: Auberginen ausgeizen oder nicht, wann Ausgeizen sinnvoll ist, wann du dir die Arbeit sparen kannst und ob du den Ertrag wirklich durch Schneiden verbesserst. Dabei schauen wir auch auf typische Pflegefragen rund um die Aubergine, zum Beispiel was bei Aubergine Pflege ausgeizen und bei der Aubergine Jungpflanze wichtig ist, wie sich das bei Mini Aubergine Sorten unterscheidet und was es mit der Aubergine Königsblüte auf sich hat.

Was bedeutet Auberginen ausgeizen überhaupt?

Beim Ausgeizen entfernst du Seitentriebe, die in den Blattachseln entstehen. Ziel ist, die Auberginenpflanze auf wenige Haupttriebe zu lenken, damit Licht und Luft besser an die Pflanze kommen. Gleichzeitig soll die Energie eher in die Fruchtbildung fließen, statt in zusätzliches Laub. Gerade im Gewächshaus oder auf engem Stand wird Auberginen pflanzen ausgeizen deshalb häufiger empfohlen, weil die Pflanzen dort schnell sehr dicht werden.

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Ist Ausgeizen bei Auberginen sinnvoll, und wann eher nicht?

Ausgeizen ist bei Auberginen nicht zwingend, kann aber klare Vorteile haben. Wenn Auberginenpflanzen sehr dicht wachsen, bleiben die Blätter länger feucht. Das erhöht das Risiko für Pilzprobleme, besonders unter Glas oder bei hoher Luftfeuchte. Durch gezieltes Auslichten trocknet der Bestand schneller ab, und die Pflanze lässt sich leichter pflegen, stützen und ernten. Gleichzeitig spielt die Qualität eine Rolle: Weniger Triebe und weniger Fruchtansätze können dafür sorgen, dass einzelne Früchte größer und gleichmäßiger ausreifen.

Es gibt aber auch Situationen, in denen du das Ausgeizen eher weglassen kannst. Bei kleinfruchtigen Sorten, etwa wenn es um Mini Aubergine ausgeizen geht, ist die Pflanze oft darauf ausgelegt, mehrere Früchte gleichzeitig zu tragen. Hier reicht es meist, die Pflanze stabil zu stützen, gleichmäßig zu versorgen und nur bei Bedarf leicht auszudünnen. Auch im sehr warmen, geschützten Freiland mit ausreichend Abstand ist der Druck geringer. Als grobe Orientierung gelten etwa 40 bis 50 cm in der Reihe und 50 bis 80 cm zwischen den Reihen, damit Licht und Luft auch ohne starkes Ausgeizen gut an die Pflanze kommen.

Auberginen richtig ausgeizen in 5 Schritten

Beim Ausgeizen geht es darum, die Pflanzen auszudünnen, um deren Kraft für die Fruchtbildung zu bündeln. Deshalb entfernt man die sogenannten Geiztriebe. Das kostet die Pflanze unnötig Kraft und würde ohnehin nicht sinnvoll zur Fruchtbildung beitragen. Worauf solltest du achten?

Die richtigen Triebe erkennen
Achte vor allem auf senkrecht wachsende Geiztriebe. Du findest sie typischerweise in den Blattachseln, also genau dort, wo ein Seitentrieb aus dem Winkel zwischen Haupttrieb und einem Laubblatt herauswächst.

1. Frühzeitig handeln
   Entferne Geiztriebe so früh wie möglich. Je kleiner der Geiztrieb, desto kleiner bleibt die Wunde und desto schneller kann die Auberginenpflanze die Stelle wieder schließen.

2. Junge Triebe einfach abknipsen
   Ganz junge Seitentriebe kannst du meistens mit den Fingern abknipsen. Das geht schnell, ist schonend und verhindert, dass du unnötig große Schnittstellen erzeugst.

3. Kräftigere Triebe sauber schneiden
   Wenn der Trieb bereits dicker und fester ist, nimm besser eine saubere Gartenschere oder ein Messer. Schneide möglichst nah am Ansatz, ohne den Haupttrieb zu verletzen, damit keine unnötigen Risse entstehen.

4. Die Pflanze sinnvoll aufbauen
   Lass am Ende eine klare Struktur stehen. Bewährt hat sich, drei Haupttriebe zu behalten und pro Haupttrieb etwa zwei bis drei Fruchtansätze zuzulassen. So bleibt die Pflanze stabil, gut belichtet und kann ihre Energie gezielt in die Auberginen stecken.

Königsblüte ausbrechen

Das Entfernen der Aubergine Königsblüte gehört beim Ausgeizen oft dazu. Die Königsblüte ist die erste Blüte an der ersten Verzweigung. Wenn du sie entfernst, steckt die Pflanze ihre Kraft zunächst weniger in eine frühe Frucht, sondern stärker in Wachstum und ein stabiles Grundgerüst. Dadurch kann die Aubergine später mehr Blüten ansetzen, was sich häufig positiv auf den Gesamtertrag auswirkt. Du schneidest die Königsblüte sauber heraus oder knipst sie vorsichtig ab.

Erhältst du einen besseren Ertrag durch das Schneiden?

Die Frage, ob der Ertrag durch Schneiden steigt, lässt sich so beantworten: Schneiden kann helfen, aber nicht automatisch. Wenn du sehr viele Triebe und sehr viele Blüten lässt, entstehen oft viele kleine Früchte, die langsamer ausreifen. Wenn du dagegen moderat auslichtest und die Pflanze übersichtlich hältst, kann das zu größeren Früchten und gleichmäßigerer Reife führen. Entscheidend ist die Balance. Zu viel Schnitt nimmt der Pflanze Blattmasse und damit Energieproduktion. Zu wenig Schnitt kann bei dichtem Wuchs zu Schatten führen, wodurch Blüten und Früchte schlechter versorgt werden.