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Fruchtfolge Gemüsegarten - Tabelle & kostenlose PDF - alle Sorten: Kartoffeln, Tomaten & Co

20.02.2023 | Autor: Andy Köhler

Das richtige Bepflanzen von Gärten treibt die Menschen wohl schon um, seit sie sesshaft wurden und ihr Leben als Jäger und Sammler aufgaben. Wie du heute noch von diesem jahrhundertealten Wissen beim Bepflanzen deines Gartens profitieren kannst, möchten wir dir hier vorstellen.

PDF Tabelle Fruchtfolge zum Downloaden

Was ist die Fruchtfolge?

Der Ernteerfolg hängt ganz stark davon ab, dass sowohl die Fruchtfolge stattfindet als auch ein regelmäßiger Fruchtwechsel -Den Unterschied erklären wir dir hier-. Dein Gemüsegarten freut sich über Abwechslung! Sinn hinter der Fruchtfolge im Gemüsegarten ist, dass an einer Stelle im Beet jedes Jahr andere, aufeinander abgestimmte Pflanzen angebaut werden. Ihre Nährstoffversorgung bessert sich auf diese Art und sie werden resistenter gegenüber Krankheiten und Ungeziefer. 

Vielleicht kennst du noch den Begriff “Felderwirtschaft” aus dem Geschichtsunterricht. Auf diese Art der ökonomisch optimierten Landwirtschaft geht die heute auch in Gärten übliche Fruchtfolge zurück. 

Im Video bekommst du wertvolle HInweise, was es mit Fruchtfolge, Beetplanung und Mischkulturen auf sich hat:

Youtube Video Einstieg in Mischkulturen und Fruchtfolgen - Erfahrungen, Tipps und Tricks

Einstieg in Mischkulturen und Fruchtfolgen - Erfahrungen, Tipps und Tricks

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Fruchtfolge in der Landwirtschaft vs. Garten

Um die Erträge in der Landwirtschaft zu optimieren, wurde die Felderwirtschaft eingeführt. Anhand folgender Statistik lässt sich die Steigerung der Ernteerträge im 19. Jahrhundert gut nachvollziehen: 

Quelle: statista
Quelle: statista

Die sogenannte Agrarrevolution sorgte dafür, dass Ernteerträge zwischen 1800 und 1870 eine enorme Steigerung erfuhren. So wurde beispielsweise der Ertrag von Hafer von 680 auf 1300 kg pro Hektar gesteigert. Die doppelte Menge war also nun dank der Felderwirtschaft möglich. Die neue Anbaumethode war nötig geworden, weil der Boden durch monokulturellen Anbau einen Stickstoffmangel aufwies und die Pflanzen nicht optimal gedeihen konnten. Stickstoff ist neben Kalium und Phosphor ein wesentlicher Bestandteil von Pflanzennahrung. Gibt man den Feldern genug Zeit, sich dank Felderwirtschaft zu regenerieren und den Stickstoffgehalt zu erhöhen, können nach kurzer Zeit wieder stark zehrende Pflanzen nährstoffgerecht angebaut werden.

Dieses Prinzip machen sich Gärtner schon seit Jahren zunutze. Auch im kleineren Format funktioniert das Fruchtbarmachen des Bodens einwandfrei! Mit der passenden Fruchtfolge im Garten sorgst du dafür, dass Kartoffeln, Tomaten und Bohnen bestens gedeihen können. Du kannst dich auf eine reiche Ernte freuen, wenn du unsere Beetliebe-Tipps vom Gartenprofi befolgst. 

Schau gern in unseren Blog, um wissenswertes über die Beetplanung zu erfahren:

Notwendigkeit der Fruchtfolge

Die Fruchtbarkeit des Beetbodens in deinem Garten ist nicht unendlich. Jede Pflanze, die auf ihm wächst, zieht Nährstoffe aus ihm. Damit sich der Boden regenerieren kann, benötigt er Pausen. Indem du dein Beet mindestens eine Gartensaison nicht bewirtschaftest, gönnst du ihm genug Zeit, damit sich wieder Nährstoffe wie Phosphor, Stickstoff und Kalium anreichern können. Auch Mineraldünger ist eine gute Alternative, um deinen Boden wieder bepflanzbar zu machen. 

Wie du selbst Kohljauche aus deinen Pflanzen machst, zeigen wir dir in unserem Blogbeitrag:

In der Natur wachsen viele verschiedene Pflanzenarten nebeneinander. Eine Symbiose zwischen diesen, den dort lebenden Tieren und auch dem Boden, ist nötig, damit der Boden fruchtbar bleibt. Hat der Boden keine Nährstoffe, können Pflanzen darauf schlechter gedeihen. 

Im Video wird dir beschrieben, wie du die Fruchtfolge am besten planst:

Youtube Video 7 einfache Schritte zu deinem Gartenplan

7 einfache Schritte zu deinem Gartenplan

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Fruchtfolge bedeutet, dass im Laufe einer Gartensaison verschiedene Gemüsesorten nacheinander auf demselben Beet angebaut werden. Die Monokulturen, die auf zahlreichen Feldern Jahr für Jahr gedeihen, sind absolut unvorteilhaft für die Artenvielfalt.

Mach es in deinem Garten mit unseren Tipps zur Fruchtfolge besser. 

Vorteile der Fruchtfolge: 

  • Ertragssteigerung

  • Fauna & Flora des Bodens gestärkt

  • keine Erosion

  • Luft- und Wasserhaushalt verbessert sich 

  • tiefwurzelnde Pflanzen holen Nährstoffe nach oben - gut für nachfolgende Pflanzen

  • Unkrautbewuchs hält sich in Grenzen

  • Vermeidung von synthetischen Düngern & Pflanzenschutzmitteln

  • vermindert auch den Befall der Kulturen mit Pflanzenkrankheiten 

  • weniger Befall durch tierische Schädlinge

  • weniger Pilzbefall

Rein ökonomisch ist es -kurzfristig gesehen- zunächst einfacher, nur eine Kultur auf einer Fläche anzubauen. Dennoch hast du auf Dauer mehr zu tun, als wenn du dich mit dem Thema Folgekultur beschäftigst. Denn nur so kann das System Garten funktionieren und gesund bleiben und langfristig gute Erträge abwerfen.

Als Saatgut-Produzent liegt es uns natürlich sehr am Herzen, dass deine Aufzuchten gelingen. Viele tolle Tipps dazu findest du in unserem Blog

Hinweis

Wenn du die Fruchtfolge und Anbaupausen nicht einhältst, werden Schädlinge begünstigt. Diese fühlen sich auf monokulturell bewirtschaftetem Boden und auf Ernterückständen wohl. 

Vierfelderwirtschaft als Grundlage

Dass die abwechselnde Bewirtschaftung mehrerer Felder wesentlich klüger ist, als nur eines jede Saison neu zu bepflanzen, war unseren Vorfahren schon vor Jahrhunderten bewusst. Der Boden kann sich in einem Zyklus von vier Jahren erholen, außerdem profitieren angebaute Pflanzen von der Methode. Unsere Grafik soll dir verdeutlichen, wie die Vierfelderwirtschaft funktioniert und wie du diese auch in deinem eigenen Garten anwenden kannst. 

 

Neben der Vierfelderwirtschaft findest du im Ackerbau auch  

  • die Dreifelderwirtschaft

  • die Rheinische Fruchtfolge

  • die Fruchtwechselwirtschaft

  • die Doppelfruchtwirtschaft

  • die Überfruchtwechselwirtschaft.

Fruchtfolge und Fruchtwechsel: Der Unterschied

Wenn du mit richtig professionellem Gartenwissen glänzen möchtest, solltest du den Unterschied zwischen Fruchtfolge und Fruchtwechsel kennen. 

Wenn du ein Beet in einer Saison mit verschiedenen aufeinanderfolgenden Gemüsesorten bepflanzt, die verschiedene Ansprüche an ihre Umwelt haben, nennt man dies Fruchtfolge. Nährstoffbedarf, Bodenbeschaffenheit, Lichtverhältnisse und Resistenz gegenüber Schädlingen und Krankheiten sind hierbei besonders zu beachten. 

Wenn du zuerst die Starkzehrer, als Nachkultur die Mittelzehrer und zum Schluss Schwachzehrer pflanzt, kann fast nichts schiefgehen. Die Tabelle hilft dir dabei, Ordnung in deine Fruchtfolge zu bekommen.

1.Starkzehrer

2.Mittelzehrer

3.Schwachzehrer

Baust du in einer Saison etwas anderes an als in der Saison davor, nennt sich dieses Vorgehen Fruchtwechsel. Auch hier kann dir unsere Einteilung in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer helfen. Fruchtfolge und Fruchtwechsel unterscheiden sich also dahingehend, dass du deinem Beet mit einer Fruchtfolge kurzfristig (auf ein Jahr gesehen) hilfst. Einen Fruchtwechsel führt man von Saison zu Saison durch. 

Verwandtschaften der Pflanzen beachten

Die Vor-, Haupt- und Nachkultur auf dem Beet sollte so ausgewählt werden, dass Gemüsesorten derselben Familie nicht gleichzeitig oder nacheinander angebaut werden. Auch die Gründüngungspflanzen dürfen nicht derselben Pflanzenfamilie angehören. Wenn du zum Beispiel Kreuzblütler gemeinsam oder nacheinander anbaust, kann sich bei Kohlsorten die Kohlhernie ausbreiten. Dies gilt sowohl für die Fruchtfolge im selben Jahr als auch für aufeinanderfolgende Gartenjahre. Du wechselst also nicht nur die Gemüseart, sondern auch die Pflanzenfamilie. 

Das versteht man unter Gründüngung: Das Anbauen von Pflanzen, die den Boden durchwurzeln und ihn mit Nährstoffen anreichern, bezeichnet man als Gründüngung. Diese Gewächse werden nicht geerntet, sondern verbleiben als Mulch im Beet. 

Wenn du langsam wachsende Hauptkulturen in deinem Beet angepflanzt hast, kannst du den Platz und die Zeit nutzen, um Zwischenkulturen anzubauen. Diese kannst du dann ernten, bevor die Hauptkultur das Beet ganz für sich braucht.

Langsam wachsende Hauptkulturen sind zum Beispiel:

Zwischenkulturen können sein:

Gründüngung & Nachkultur nach Kartoffeln 

Kartoffeln zählen zu den langsam wachsenden Hauptkulturen, die viel Platz im Beet brauchen. Je nach Kartoffelsorte kannst du von jeder Kartoffelpflanze 10-15 Kartoffeln ernten. Da Kartoffeln Starkzehrer sind, solltest du sie -im Rahmen deiner Möglichkeiten- nur alle vier Jahre an dieselbe Stelle pflanzen. Als gute Nachkulturen bieten sich demnach vor allem Mittelzehrer und Schwachzehrer an. 

Auch in kälteren Regionen lassen sich Gemüsebeete geschickt anlegen. Mit den Tipps aus dem Video gelingt der Kartoffelanbau ganz sicher auch in deiner Gegend:

Youtube Video Beetplanung leicht gemacht - Ganzjährig Gemüse ernten

Beetplanung leicht gemacht - Ganzjährig Gemüse ernten

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Wir können dir folgende Nachkultur nach der Kartoffelernte empfehlen:

Hinweis

Auberginen, Paprika und Tomaten solltest du als Nachfolger im Beet vermeiden, da diese auch zur Familie der Nachtschattengewächse zählen.

Unsere bio-geprüften Gemüsesamen, die aus eigener Anzucht in Leipzig stammen, findest du in unserem Online-Shop!

Lupinen und Ackerbohnen binden Stickstoff und sind deswegen perfekt geeignet, um das Beet für Kartoffeln vorzubereiten. Diese Pflanzen allein bieten schon 80% der Nährstoffe, die Kartoffeln brauchen. Bis Ende Juli sollte die passende Gründüngung im Beet ausgesät sein, damit sich im folgenden Jahr genug Nährstoffe im Beet angesammelt haben. 

Die Gründüngung ist der bewusste Anbau von bestimmten Pflanzenarten, die den Boden verbessern sollen. Dies tun sie, indem sie ihn lockern und mit Nährstoffen versorgen. Diese Pflanzen werden nicht abgeerntet, sondern man pflügt sie unter oder mulcht sie. Das mag im ersten Moment etwas sinnfrei klingen, zahlt sich aber am Ende aus. 

Positive Effekte der Gründüngung nach Kartoffeln:

Bodenbedeckung

Boden ist bei Regen & Wind vor Erosion geschützt - keine Verluste von Nährstoffen

Bodenfruchtbarkeit

Fruchtbarer Boden bietet Lebensraum für Lebewesen, die ihn auflockern und mit Humus anreichern.

Pflanzengesundheit

Gründüngung kann gegen Krankheiten & Schädlinge wirken 

Unkrautunterdrückung

Unkrautwuchs wird verhindert

Nährstoffversorgung

Hülsenfrüchte (Leguminosen) binden durch Symbiose mit Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft - nachfolgende Kulturen profitieren davon. Nährstoffe können von tiefwurzelnden Pflanzen aus tiefen Bodenschichten geholt werden

Bodengare

Wurzeln hinterlassen gute Bodenstruktur

Vorziehen lassen sich deine Gemüsepflänzchen am besten mit unserem Anzucht-Zubehör:

So verfährst du am besten mit deiner Gründüngung:

  1. Festlegen, wo die Kartoffeln im kommenden Jahr angebaut werden.

  2. Bis Ende Juli die Gründüngung aussäen.

  3. Die Saat mit dünner Schicht Kompost bedecken.

  4. Gieße die Samen regelmäßig bei großer Trockenheit.

  5. Pflanzen im Herbst mähen und auf dem Beet lassen (Mulch).

  6. Pflanzenreste Anfang des Frühjahrs in die Oberfläche des Beetes einarbeiten.

PDF-Tabelle Beetplanung/Fruchtfolge

PDF Tabelle Fruchtfolge zum Downloaden

Wenn du dein Beet optimal ausnutzen und deinen Pflanzen die besten Bedingungen bieten möchtest, solltest du am besten einen Beetplan anlegen. Dabei steht an erster Stelle natürlich der Gedanke: “Welches Gemüse esse ich am liebsten?”. Denn was nützen dir perfekt gewachsene Möhren, wenn du diese nicht gerne auf dem Teller hast? 

Wir möchten dir helfen, dein Gemüse im Beet so anzubauen, dass du dich am Ende der Gartensaison über eine tolle Ernte freuen kannst. In der PDF-Tabelle haben wir die einzelnen Schritte übersichtlich für dich zusammengefasst. 

Erstes Jahr 

Zweites Jahr

Drittes Jahr

Viertes Jahr

Gründüngung mit Lupine

Starkzehrer wie Tomaten, Kürbis, Zucchini

Mittelzehrer wie Möhren, Fenchel, Mangold

Schwachzehrer wie Zwiebeln, Radieschen, Bohnen 

Nachdem du dein Gemüsebeet vier Jahre so bepflanzt hast, wie wir es dir empfehlen, beginnt der Kreislauf im fünften Jahr wieder von vorne. 

Anbaupausen & Zwischenfrüchte

Anbaupausen sind wichtig, damit der Boden sich regenerieren kann. Er lädt sich also wieder mit Nährstoffen auf, die deine Gewächse bedarfsgerecht sprießen lassen. Dies kannst du zum Beispiel mit Zwischenkulturen unterstützen. Diese können den Boden tiefer durchwurzeln und bleiben teilweise im Beet, um eingemulcht zu werden. 

Diese Zwischenfrüchte reichern den Boden mit pflanzlicher Biomasse an. Man nennt sie auch Gründüngung. Die Lupine ist eine beliebte Gründüngungs-Kultur. Sie wird angepflanzt, aber nicht geerntet, sondern komplett in das Beet eingearbeitet. So wird der Boden mit neuen Nährstoffen “befüllt” und kommende Pflanzen können prächtig gedeihen. 

Anbaupausen müssen in manchen Fällen sogar zwingend eingehalten werden. Zum einen beugen sie Krankheiten vor und zum anderen müssen sich Beete zum Beispiel nach dem Befall mit der Kohlhernie erholen. Diese Anbaupause kann in extremen Fällen bis zu sieben Jahre betragen.

Für nützliche Gartentipps schau gern mal auf unserem Instagram-Profil vorbei.

Häufige Fragen